MEDDIC vs MEDDPIC: Der entscheidende Unterschied im Enterprise-Sales
Bist du bereit, deine Strategie radikal zu überdenken?
Klarheit schaffen: MEDDIC vs MEDDPIC
– und warum es zählt
Kurzdefinitionen und Zielsetzung im SaaS-Vertrieb
MEDDIC vs MEDDPIC lässt sich in einem Satz greifen: Beide sind Qualifikations- und Steuerungs-Frameworks für komplexe B2B-Deals; MEDDPIC ergänzt MEDDIC um den Paper Process – den formalen Pfad durch Procurement, Legal, InfoSec und Finance – und macht damit Enterprise-Deals vorhersagbarer.
Für Enterprise-Vertrieb geht es um drei Dinge: Sicherheit, Geschwindigkeit, Skalierbarkeit. Sicherheit bedeutet, dass du mit MEDDIC vs MEDDPIC keine Bauchentscheidungen triffst, sondern konsistente Kriterien anwendest. Geschwindigkeit heißt, dass du die Reihenfolge der Schritte verstehst und Blocker früh entschärfst. Skalierbarkeit bedeutet, dass ein gesamtes Team die gleiche Sprache spricht und Deals gleichartig bewertet.
Wenn ein Unternehmen sieben- oder achtstellige jährliche Vertragswerte verhandelt, kippt die Deal-Realität: Der beste Business-Case reicht nicht, wenn die Formalien nicht sitzen. Genau hier trennt sich MEDDIC vs MEDDPIC. MEDDIC ist exzellent für Markt- und Stakeholder-Logik; MEDDPIC schließt die Execution-Lücke – dort, wo Deals sonst kurz vor dem Ziel scheitern oder monatelang einfrieren.
Die Bausteine im Überblick
MEDDIC besteht aus sechs Bausteinen:
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Metrics: Nachweisbare, finanzielle Wirkhebel (z. B. Opex-Reduktion, Umsatzwachstum, Risikosenkung).
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Economic Buyer: Die Person, die wirklich unterschreibt bzw. Budget frei gibt.
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Decision Criteria: Technische, fachliche und kaufmännische Musskriterien.
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Decision Process: Wie wird entschieden? Wer ist beteiligt? Welche Schritte?
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Identify Pain: Der geschäftskritische Schmerz, der Veränderung zwingend macht.
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Champion: Interner Antreiber mit politischem Einfluss und persönlichem Gewinn.
MEDDPIC fügt hinzu:
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Paper Process: Der dokumentierte Pfad durch Verträge, AGB-Anhänge, Datenschutz, InfoSec, Compliance, Vendor Registration und PO-Erstellung – inklusive Rollen, Fristen, Checklisten, Templates.
Im Enterprise-Kontext ist der Paper Process nicht „Papierkram“, sondern Risikomanagement. Er entscheidet über Quartalstreffer, Forecast-Genauigkeit und Cash-Planung. MEDDIC vs MEDDPIC ist deshalb keine Glaubensfrage, sondern eine Reifegradfrage: Je höher Regulatorik, Risikoaversion und technologische Tiefe, desto klarer der Vorteil von MEDDPIC.
Wo beide Frameworks im Sales-Funnel andocken
Top-of-Funnel und Discovery:
Hier liefert MEDDIC vs MEDDPIC die Leitplanken für Zielkundenfokus und Gesprächstiefe. Metrics und Pain schärfen die Qualifikationshärte. Du beendest „freundliche Gespräche ohne Konsequenz“ und konzentrierst dich auf messbaren Business-Impact. Decision Criteria und Decision Process definieren, welche Stakeholder du wann brauchst, um vom „Nice-to-have“ zum „Must-have“ zu werden.
Mid-Funnel und Evaluation:
Dein Champion orchestriert interne Workshops, POC-Design, Security-Reviews. MEDDIC vs MEDDPIC zwingt dich, die Entscheidungslogik zu visualisieren: Welche Beweise braucht das Buying Committee? Welche Risiken müssen neutralisiert werden? Welche Erfolgskriterien werden am Ende gemessen? Hier entsteht der Faden, an dem sich alle Zyklen entlanghangeln.
Late-Stage und Closing:
Ohne Paper Process wird Closing zum Glücksspiel. In Enterprise-Deals ist die Reihenfolge aus Datenschutz, InfoSec, Vertragsverhandlung, Procurement und Purchase Order nicht verhandelbar. MEDDPIC baut auf MEDDIC auf – und stellt sicher, dass dein Team diese Reihenfolge kennt, Unterlagen vorbereitet und Zuständigkeiten klärt. MEDDIC vs MEDDPIC wirkt hier wie ein Stresstest: Was heute nicht klar ist, wird morgen zur Verzögerung.
Typische Missverständnisse und falsche Erwartungen
„Das P verlangsamt nur.“
Falsch. Das „P“ zeigt dir, wo die Zeit ohnehin verloren geht. Ohne Paper Process starten Teams zu spät in Datenschutz, InfoSec oder Vendor Registration – und verlieren das Quartal. Mit MEDDPIC planst du frühzeitig Puffer, holst Templates und checkst Sonderklauseln („Data Residency“, „Audit Rights“, „Liability Caps“) proaktiv. MEDDIC vs MEDDPIC macht damit schneller, nicht langsamer.
„Unser Champion regelt das schon.“
Champions sind Gold wert – aber kein Ersatz für Formalitäten. Selbst ein starker Champion kann Procurement-Policies nicht brechen. MEDDIC vs MEDDPIC trennt Einfluss (Champion) von Regeln (Paper Process). Beides braucht Pflege.
„Wir haben Decision Process – das deckt Paper Process ab.“
Der Decision Process beschreibt wie entschieden wird; der Paper Process beschreibt was formal erledigt werden muss, in welcher Reihenfolge und durch wen – inklusive Dokumenten, Freigabewegen und Systemen (z. B. Coupa/Ariba). MEDDIC vs MEDDPIC verhindert, dass beides vermischt wird.
„Metrics sind weich, unser Produkt ist qualitativ gut genug.“
In Enterprise-Deals konkurrierst du nicht nur gegen Anbieter, sondern gegen Inertia (Nicht-Entscheidung). Ohne harte Metrics bleibt jede Kostenstelle skeptisch. MEDDIC vs MEDDPIC zwingt den Business-Case in Zahlen – und gibt Finance einen Grund zum Ja.
Enterprise-Realität: Warum die Unterscheidung den Forecast entscheidet
Im Enterprise-Vertrieb ist Forecast nicht nur Reporting, sondern Vertrauen: in die Pipeline, in das Team, in die Planung. MEDDIC vs MEDDPIC bietet die Sprache, um Deals an Fakten zu messen:
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Ist der Economic Buyer identifiziert und engagiert – oder nur „mutmaßlich“ vorhanden?
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Sind Decision Criteria dokumentiert – oder interpretieren wir frei?
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Kennen wir den Decision Process inklusive Compliance-Gates – oder hoffen wir auf Abkürzungen?
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Gibt es einen Champion mit Skin in the Game – oder einen freundlichen Kontakt?
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Ist der Paper Process kalendergenau geplant – oder ein schwarzes Loch am Quartalsende?
Der Unterschied zeigt sich brutal in QBRs: Teams, die MEDDIC vs MEDDPIC leben, reden in Evidenz und Datumsangaben. Teams ohne saubere Struktur liefern Begründungen und „Gefühle“. Die Folge: Slippage, Late-Stage-Verluste, interne Eskalationen.
„Wir haben InfoSec noch nicht gesehen“ ist kein Randdetail, sondern eine Prognose: Dieser Deal rutscht. MEDDIC vs MEDDPIC macht solche Risiken sichtbar, bevor sie das Forecast sprengen.
Fallbeispiel: Globaler Hersteller, 420k ACV, 9 Monate Zyklus
Ausgangslage:
Ein SaaS-Anbieter verkauft eine Plattform für Produktionsdaten. Der Fachbereich (Operations) liebt den POC. Metrics sind überzeugend: 12 % OEE-Steigerung, 18 % weniger Ausfall. Champion: Head of Plant Performance, gut vernetzt. Decision Criteria: Integrationsfähigkeit, Security, TCO. Economic Buyer: VP Manufacturing, USA.
Bruchkante:
Zum Quartalsende taucht Procurement ein, parallel fordert InfoSec einen „Third-Party Security Assessment“. Datenschutz verlangt DPA-Änderungen wegen globaler Datenflüsse. Finance will Preismodell und Zahlungsziele prüfen. Der Deal ist substanziell – aber der Paper Process wurde nie explizit geplant.
Konsequenz:
Zwei Monate Slippage. Das Team arbeitet plötzlich reaktiv. Verträge iterieren in zu langen Schleifen. Der Champion verliert Momentum, weil interne Stakeholder genervt sind.
Gegenmaßnahme mit MEDDPIC:
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Paper Process ab Monat 2 sichtbar gemacht: Wer prüft was? Welche Templates? Welche SLAs?
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Security-Paket früh geliefert: SOC 2, ISO 27001, SIG Lite, Pentest-Zusammenfassung, Architekturdiagramme.
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Juristische „Red Lines“ vorab definiert: Haftungsdeckel, IP, Audit-Rechte, Subprocessor-Liste.
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Procurement früh in die Total Cost of Ownership eingebunden, um Bundles und Zahlungsziele zu verhandeln.
Ergebnis: Die restlichen Standorte schließen schneller, da die Blaupause steht. MEDDIC vs MEDDPIC beschleunigt nicht nur einen Deal – es baut eine wiederholbare Maschine.
Praxisleitfaden: So legst du die Basis in den ersten 30 Tagen
1) Begriffsschärfe herstellen.
Teams müssen MEDDIC vs MEDDPIC in denselben Worten meinen. Definiere jeden Baustein mit Beispielen aus eurem Markt. Dokumentiere Anti-Beispiele („Economic Buyer ≠ Budget-Empfehlungsgeber“).
2) Funnel-Mapping.
Lege fest, wo im Prozess welcher Baustein „nachweislich erfüllt“ sein muss, um die Stage zu wechseln. Beispiel: „Champion benannt und validiert“ ist Voraussetzung für Stage 2→3. „Paper Process identifiziert und kalendarisch geplant“ ist Voraussetzung für Stage 3→4.
3) CRM-Lebensfähigkeit.
Felder sind nur dann nützlich, wenn sie gepflegt werden. Erstelle minimale Pflichtfelder je Stage (z. B. Economic Buyer: Name, Rolle, Meetingdatum; Paper Process: involvierte Abteilungen, nächstes Dokument, geplantes Datum). MEDDIC vs MEDDPIC wird sonst zur Deko.
4) Enablement-Assets bauen.
Discovery-Guides, Security-FAQ, Vertrags-Readiness-Checklisten, POC-Designs. Ziel: Das Team verschickt früh die richtigen Artefakte und antizipiert Standardfragen. Dadurch schrumpfen Leerlaufzeiten.
5) Deal-Reviews neu denken.
Reviews entlang MEDDIC vs MEDDPIC sind keine Abhaklisten. Es geht darum, wie gut die Kausalketten belegt sind. Ein „Ja“ bei Metrics ohne belastbare Baseline ist wertlos. Ein Champion ohne Stake ist ein Fan, kein Antreiber. Ein Decision Process ohne Paper Process ist eine Einladung zum Slippage.
Wie du Skepsis im Team überwindest
Enterprise-Vertrieb leidet oft unter Framework-Müdigkeit. Mitarbeitende haben schon zu viele „Methoden“ erlebt, die im Alltag nicht tragen. MEDDIC vs MEDDPIC gewinnt Akzeptanz, wenn es sichtbar hilft, Arbeit zu erleichtern:
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Zeitersparnis: Vorlagen für Security und Legal ersparen E-Mail-Pingpong.
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Konfliktvermeidung: Klarheit über Decision/ Paper Process reduziert interne Schuldzuweisungen.
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Win-Rate: Metrics-getriebene Business-Cases überzeugen Finance und neutralisieren Inertia.
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Forecast-Frieden: Führungsteams diskutieren Evidenz, nicht Erzählungen.
Wenn Widerstand bleibt, nutze Mini-Piloten: Drei Reps wenden MEDDIC vs MEDDPIC in zwei Live-Deals an, dokumentieren Learnings, zeigen Zykluszeit und Slippage vorher/nachher. Nichts überzeugt mehr als ein internes Vorher-Nachher.
Konkrete Gesprächsanker für Enterprise-Discovery
Nutze MEDDIC vs MEDDPIC als Gesprächsstruktur – nicht als Verhör. Die besten Fragen sind offen, spezifisch und wirtschaftsnah:
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Metrics: „Wenn ihr die Stillstandszeit um 10 % senkt, was bedeutet das monatlich in Euro?“
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Economic Buyer: „Wer trägt die Verantwortung, wenn die Zielwerte nicht erreicht werden – und wer gibt Budget frei?“
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Decision Criteria: „Welche Sicherheitsstandards sind für euch Mindestvoraussetzung? Was wäre ein No-Go?“
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Decision Process: „Wie sieht euer Weg von Vendor Shortlist bis PO aus? Welche Gates sind fix terminiert?“
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Identify Pain: „Was passiert, wenn ihr das Thema 6 Monate liegen lasst? Wer trägt die Folgen?“
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Champion: „Wer gewinnt intern persönlich, wenn das Projekt erfolgreich ist – und warum genau?“
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Paper Process: „Welche Dokumente benötigen Legal und InfoSec? Können wir eure Templates vorab sehen?“
Diese Fragen sind nicht dekorativ. Sie erzeugen Evidenz, die dein CRM füttert, die Enablement-Assets triggert und Führung eine verlässliche Sicht auf die Pipeline gibt. So wird MEDDIC vs MEDDPIC zur produktiven Gewohnheit.
Risiko-Landkarte erkennen – bevor sie eskaliert
Unter der Oberfläche eskalieren Enterprise-Deals oft aus fünf Gründen: fehlende Baseline für Metrics; fehlender Zugang zum Economic Buyer; schwammige Decision Criteria; unrealistische Annahmen zum Decision Process; blinder Fleck beim Paper Process. MEDDIC vs MEDDPIC wirkt wie ein Radar. Je früher du Lücken siehst, desto günstiger ist die Korrektur.
Ein Beispiel: Du hast starke Fachsponsoren, aber Finance ist noch nicht involviert. MEDDPIC zwingt dich, die Finance-Perspektive zu modellieren: CapEx vs. OpEx, Mehrjahresbindung, Preiseskalation, Savings-Validierung. Du antizipierst Fragen, bevor sie in der letzten Meile neue Runden auslösen. Das ist nicht Perfektionismus – das ist Dealschutz.
MEDDIC sauber erklärt – Substanz statt Buzzword
Herkunft, Purpose und Kernlogik
MEDDIC entstand aus der Notwendigkeit, komplexe B2B-Deals vorhersagbar zu machen. Nicht mit mehr Meetings, sondern mit besserer Qualifikation. Der Kern: Du prüfst systematisch, ob ein Kunde wirklich kaufbereit ist – wirtschaftlich, politisch, fachlich. Dadurch trennt sich Early von Late: Gespräche ohne klaren Business-Impact landen nicht mehr im Forecast. Genau an dieser Stelle berührt MEDDIC vs MEDDPIC die Realität im Enterprise: MEDDIC liefert die Substanz für Discovery und Deal-Strategie; MEDDPIC erweitert um den Paper Process, damit die Formalien nicht am Quartalsende eskalieren.
MEDDIC ist kein Fragenkatalog, sondern ein Denkrahmen. Wer ihn ernst nimmt, baut aus jedem Gespräch zwei Ergebnisse: (1) Evidenz im CRM, (2) Konsequenzen für den nächsten Schritt. So entsteht Momentum statt Zufall. Und so wird der Unterschied zwischen MEDDIC vs MEDDPIC greifbar: MEDDIC prüft, ob die Story stimmt; MEDDPIC stellt sicher, dass sie unternehmensfähig wird.
Die sechs Bausteine im Detail und ihre Wirkung auf Qualifikation & Forecast
Metrics
Ohne belastbare Zahlen bleibt jedes „Value“-Argument angreifbar. Metrics quantifizieren Wirkhebel: Umsatz, Kosten, Risiken, Zeit. Entscheidend sind Baseline, Zielwert, Zeitachse und Verantwortlichkeit. Beispiel: „Reduktion manueller Prüfaufwände um 35 % binnen 9 Monaten, validiert an 2 Geschäftsbereichen.“
Wirkung: Du verschiebst Gespräche von Feature-Talk zu Business-Case. Der Forecast gewinnt Substanz, weil Finance ein echtes „Warum jetzt?“ sieht. In MEDDIC vs MEDDPIC sind Metrics der Anker, an dem auch Legal/Procurement später die Sinnhaftigkeit messen.
Economic Buyer
Das ist nicht der lauteste Sponsor, sondern die Person, die Budget verantwortet und politische Deckung gibt. Der EB denkt in P&L, nicht in Funktionen. Zugang ist binär: Entweder du sprichst mit ihm – oder du forecastest auf Hoffnung.
Wirkung: Deal-Realismus. Ohne EB kein Commit, höchstens Best Case. In MEDDIC vs MEDDPIC ist der EB auch derjenige, der Paper-Process-Blockaden räumen kann, wenn der Business-Case sticht.
Decision Criteria
Die kaufentscheidenden Musskriterien: Sicherheit, Integrationen, Compliance, Total Cost of Ownership, Support, Roadmap-Fit. Sie sind selten statisch; Gremien ergänzen im Verlauf neue Hürden.
Wirkung: Du gestaltest die Kriterien mit – statt sie nur zu erfüllen. Das reduziert Überraschungen und stärkt die Win-Rate. Für MEDDIC vs MEDDPIC gilt: Klar definierte Kriterien verkürzen später Security- und Legal-Schleifen.
Decision Process
Wer entscheidet, in welcher Reihenfolge, mit welchen Meilensteinen? Shortlist, POC, Business-Case, Executive-Review – jedes Unternehmen hat seinen Takt.
Wirkung: Du baust einen Kalender, keinen Wunschzettel. Forecasts werden zeitlich belastbar. In MEDDIC vs MEDDPIC trennt der Decision Process die inhaltliche Entscheidung vom formalen Pfad – der Paper Process folgt, er ersetzt ihn nicht.
Identify Pain
Der Schmerz, der Veränderung rechtfertigt: Risiken, Kosten, verpasste Umsätze, regulatorische Bedrohung. Pain ist dann echt, wenn Nicht-Handeln teurer ist als Handeln – und zwar für eine identifizierbare Person.
Wirkung: Du hebelst die natürliche Trägheit aus. Ohne eindeutigen Pain endet der beste POC in „später“. In MEDDIC vs MEDDPIC ist Pain der Motor, der auch zähe Paper-Prozesse am Laufen hält.
Champion
Ein interner Antreiber mit Macht, Motivation und Zugang zum EB. Champions gewinnen persönlich: Sichtbarkeit, Zielerreichung, Karriere.
Wirkung: Navigationshilfe und Multiplikator. Champions öffnen Türen, orchestrieren Workshops, entkräften Einwände. In MEDDIC vs MEDDPIC ist der Champion dein Verbündeter, um Decision und Paper Process früh zu strukturieren.
Merksatz: MEDDIC prüft Substanz, nicht Sympathie. Wer ehrlich qualifiziert, verliert früher – und gewinnt öfter.
Praxisfragen für Discovery-Calls entlang MEDDIC
Die Kunst ist, unternehmensrelevante Antworten zu erzeugen, die du ins CRM überträgst – nicht höfliche Statements. Nutze offene Fragen, die Zahl, Zeit und Verantwortung verbinden.
Metrics
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„Welche Kennzahl würde Ihren Vorstand überzeugen, dass das Projekt wirkt – und in welchem Quartal muss sie sichtbar sein?“
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„Wenn Sie Wartezeiten im Prozess um 20 % senken: Wie spiegelt sich das in Euro pro Monat? Wer misst das?“
Economic Buyer
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„Wer haftet operativ, wenn die Zielwerte verfehlt werden – und wer gibt deshalb das Budget frei?“
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„Wann hatten Sie zuletzt ein ähnliches Investitionskomitee? Wer hat damals final unterschrieben?“
Decision Criteria
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„Welche Security-Standards sind Mindestvoraussetzung? Wo ist die rote Linie?“
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„Welche Integrationen sind Go/No-Go? Können wir das in einem One-Pager festhalten?“
Decision Process
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„Von heute bis zur PO: Welche fixen Gates gibt es? Können wir die Termine grob eintragen?“
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„Welche Gremien müssen wir vor dem Executive-Review bedienen, damit es dort keine Rückfragen mehr gibt?“
Identify Pain
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„Wer zahlt konkret den Preis, wenn alles bleibt wie es ist? Wie macht sich das in Q3/Q4 bemerkbar?“
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„Was wurde bisher versucht – und warum war das nicht ausreichend?“
Champion
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„Wer gewinnt intern persönlich, wenn das Thema landet? Welche Ziele zahlt das Projekt darauf ein?“
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„Wenn es Gegenwind gibt: Wer kann außer Ihnen den EB überzeugen – und warum?“
Diese Fragen sind keine Checkliste, sondern Hebel. Jede Antwort erzeugt eine nächste Aktion: ein Workshop, ein Artefakt, ein Termin. So unterscheidet sich solides Arbeiten von höflichem Smalltalk – und genau hier zeigt sich die Wirkung von MEDDIC vs MEDDPIC.
Grenzen von MEDDIC in komplexen Enterprise-Deals
MEDDIC ist stark in Entscheidungslogik und Business-Impact. An seinen Grenzen stößt du, wenn die Formalien die Taktung dominieren:
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Regulatorische Branchen
Banken, Pharma, Public Sector. Ohne klaren Paper Process versanden Deals, selbst wenn Metrics brillant sind. MEDDIC vs MEDDPIC macht den Unterschied, weil MEDDPIC den formalen Pfad explizit macht. -
Security-first Organisationen
Wenn InfoSec Gatekeeper ist, entscheidet die Qualität deiner Artefakte (SOC 2, ISO 27001, Architekturdiagramme, Subprocessor-Listen) über Geschwindigkeit. MEDDIC erkennt die Relevanz; MEDDPIC verhindert, dass Security-Prüfungen zu spät starten. -
Einkauf mit Plattformpolitik
Vendor-Portale (Coupa/Ariba), harte TCO-Regeln, Standardklauseln zu Liability/Audit/Data Residency. Ohne frühzeitige Klärung entstehen endlose Schleifen. MEDDIC vs MEDDPIC heißt hier: Decision und Paper Process parallel planen. -
Mehr-Länder-Deals
Mehrere Rechtseinheiten, unterschiedliche Steuer- und Datenschutzanforderungen. MEDDIC hilft beim Business-Case; MEDDPIC orchestriert die Sequenz der Vertragsanhänge, DPAs und lokalen Addenda. -
Politische Komplexität
Starke Sponsoren, aber keine Exekution. Champions reichen nicht, wenn Procurement/Legal eigene KPIs verteidigen. Mit MEDDIC erkennst du das Muster, mit MEDDPIC baust du die Brücke.
Wenn ein Deal „eigentlich fertig“ ist, aber keiner weiß, welches Dokument als Nächstes kommt, fehlt das „P“. Das ist der Punkt, an dem MEDDIC vs MEDDPIC praktisch wird – nicht theoretisch.
Operative Umsetzung: So bringst du MEDDIC ins Team
Definitionen schärfen
Formuliere für jeden Buchstaben eine unternehmensspezifische Definition mit Beispielen und Anti-Beispielen. Hänge sie in Deal-Reviews sichtbar auf. Dadurch sprechen alle dieselbe Sprache – ein Schlüsselfaktor in MEDDIC vs MEDDPIC.
CRM schlank einrichten
Pflichtfelder je Stage, maximal notwendig. Beispiel:
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Metrics: Baseline, Zielmetrik, €-Effekt/Qtr, Verantwortliche Person.
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EB: Name, Rolle, Datum des direkten Austauschs.
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Decision Criteria: Liste der Musskriterien, Quelle, Datum des Abgleichs.
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Decision Process: Nächstes Gate mit Datum, Entscheidungsgremium.
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Pain: Konsequenz des Nicht-Handelns, betroffene KPIs.
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Champion: Name, Motivation, Zugang zum EB.
Deal-Reviews neu moderieren
Keine „Ja/Nein“-Abfragen, sondern Belege: Decks, Memos, E-Mails, Termineinladungen, POC-Protokolle. „EB engaged“ heißt: Du hattest mindestens ein Gespräch zu Budget/Zielen – nicht „er kennt uns“.
Enablement in den Fluss bringen
Baue Templates, die sofort Zeit sparen: Discovery-Guides, Value-Hypothesen, POC-Designs, Executive-One-Pager. In MEDDIC vs MEDDPIC sind diese Artefakte die Brücke zum Paper Process, weil sie Security, Legal und Finance schon früh bedienen.
Coaching via Call-Reviews
Höre gezielt auf „Wert und Weg“: Wird Schmerz klar gemacht? Werden Kriterien aktiv geprägt? Gibt es eine echte nächste Aktion mit Datum und Verantwortlichem? So wird MEDDIC vom Poster zur Gewohnheit.
Enterprise-Fokus: Typische Anti-Patterns – und was du stattdessen tust
Anti-Pattern 1: EB wird „erraten“.
Stattdessen: explizite EB-Validierung mit Termin, Agenda, Zielmetrik. Keine Stage-Erhöhung ohne EB-Kontakt.
Anti-Pattern 2: Metrics ohne Baseline.
Stattdessen: Verankere eine vorher/nachher-Zahl in der Fachabteilung. Ohne Baseline kein Forecast.
Anti-Pattern 3: Decision Criteria nur technisch.
Stattdessen: kaufmännische und Governance-Kriterien mitschreiben: Data Residency, Haftung, Audit, Exit.
Anti-Pattern 4: Decision Process = Paper Process.
Stattdessen: trenne bewusst. Decision klärt das „Ja“. Paper Process liefert die Unterschrift. MEDDIC vs MEDDPIC ist genau diese Trennung mit Brücke.
Anti-Pattern 5: Champion als „Fan“.
Stattdessen: Motivation, Macht, Zugang prüfen. Erst dann Champion im CRM abhaken.
Fallbeispiel: Wie MEDDIC einen „freundlichen“ Deal in Bewegung bringt
Ein globaler Retailer liebäugelt mit eurer Plattform. Viele Nicken, wenig Fortschritt.
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Metrics: Keine Baseline – nur „Effizienz“. Ihr definiert gemeinsam „Durchlaufzeit Retouren –5 Tage in 2 Quartalen“.
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EB: Ihr sprecht seit Wochen nur mit Domain-Experten. Ihr organisiert ein 30-Minuten-Executive-Review mit dem VP Operations, fokussiert auf Opex & Working Capital.
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Decision Criteria: Security fordert „kein US-Hosting“. Ihr legt eine Option mit EU-Region, Datenklassen und Backups vor.
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Decision Process: Ihr plant Shortlist→POC→Exec-Review auf konkrete Kalenderwochen.
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Pain: Peak Season droht; Rework frisst Margen. Nicht-Handeln kostet spürbar.
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Champion: Der Director Fulfillment will die Peak Season retten – persönliches Ziel.
Ergebnis: Messbarer Fortschritt innerhalb von 4 Wochen – und damit Forecast-Relevanz. Der Sprung zu MEDDIC vs MEDDPIC folgt automatisch: Security- und Vertragsunterlagen werden früh angestoßen.
MEDDPIC im Detail – das „P“ als Game-Changer im Enterprise-Kontext
Warum der Paper Process das Spätzyklus-Risiko senkt
Der Paper Process ist der kritische Pfad zwischen „inhaltlichem Ja“ und rechtsverbindlicher Unterschrift. Ohne ihn wird Closing zum Zufall. Mit ihm wird der Spätzyklus planbar – und genau hier liegt der Unterschied MEDDIC vs MEDDPIC: MEDDIC treibt die Entscheidung, MEDDPIC liefert die Exekution.
Im Enterprise-Umfeld sind Procurement, Legal, InfoSec und Finance nicht „nice to have“, sondern Gatekeeper mit eigenen KPIs. Wer diese Gates spät erkennt, verliert Quartale. Wer sie früh sichtbar macht, beschleunigt. Der Paper Process schafft drei Dinge:
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Transparenz über Sequenz: Welche Dokumente in welcher Reihenfolge? Wer prüft, wer zeichnet gegen?
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Zeitdisziplin: Realistische Durchlaufzeiten statt Hoffnungen. Wochen werden verplant, nicht vermutet.
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Artefakt-Readiness: Standardpakete liegen bereit, bevor jemand danach fragt.
Merksatz: Ein Deal stirbt nicht an einem Einwand, sondern an unsichtbarer Arbeit. MEDDIC vs MEDDPIC macht diese Arbeit sichtbar – und dadurch steuerbar.
Stakeholder-Landkarte vs. Freigabe-Kaskaden
Im Enterprise-Verkauf gibt es zwei Landkarten, die oft verwechselt werden:
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Stakeholder-Landkarte (Decision): Buying Committee, Sponsoren, Economic Buyer, Champion. Diese Karte erklärt warum entschieden wird und wer überzeugt werden muss.
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Freigabe-Kaskaden (Paper): Juristische Zeichnung, Datenschutz, Sicherheit, Einkauf, Budgetfreigabe, Vendor-Onboarding, PO-Erstellung. Diese Karte erklärt wie unterschrieben werden darf.
Ohne die zweite Karte sitzt du im Executive-Review und wunderst dich, warum nach dem „Go“ plötzlich sechs neue Personen auftauchen. Beispiele für typische Kaskaden:
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Legal: MSA/Order Form, Haftungscaps, IP-Regelungen, Audit-Rechte, Gerichtsstand, Subprocessor-Klauseln, Änderungs-Logs.
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InfoSec: Fragebögen (z. B. SIG Lite/CAIQ), Architekturdiagramme, Pentest-Summaries, SOC- und ISO-Nachweise, Datenflussbeschreibungen, Disaster-Recovery.
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Procurement: Lieferantenanlage (Vendor Registration), Compliance-Abfragen, Zahlungsziele, Eskalationspfade, E-Sourcing-Portale (Coupa/Ariba).
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Finance: TCO, Budgetcodierung, CapEx/OpEx-Zuordnung, Mehrjahresbindungen, Rabatt- und Indexklauseln, PO-Erstellung.
Dein Champion hilft beim Navigieren, aber er ersetzt keine Freigaben. MEDDIC vs MEDDPIC trennt sauber: Der Champion schafft Mehrheiten, der Paper Process liefert die Unterschriftsfähigkeit.
Belege, Artefakte und Meilensteine im Paper Process
MEDDPIC skizziert nicht nur „da kommt noch Papier“, sondern verlangt konkrete Artefakte und Meilensteine. Was in der Praxis wirkt:
Standard-Set „Security & Compliance“
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Kurzprofil Security (1–2 Seiten) mit Kontakten, Zertifikaten, Audit-Zyklen.
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SOC 2/ISO 27001 Nachweise, Policy-Ausschnitte, Data Flow Diagram.
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Subprocessor-Liste mit Regionen und Zweck.
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FAQ zu Verschlüsselung, Backups, Mandantentrennung, Incident Response.
Standard-Set „Legal & Datenschutz“
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MSA/Order-Form-Vorlage, Klarheit zu Haftungsdeckel, Verjährung, IP, SLA.
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DPA mit Anhängen (Technical & Organizational Measures, Data Residency, Eventualität von Transfers).
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Change-Log-Template für Redlines, damit Verhandlungsstände nachvollziehbar bleiben.
Standard-Set „Procurement & Finance“
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Vendor-Onboarding-Checkliste: welche Felder, welche Nachweise, welche Bankdaten.
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TCO-Memo (1 Seite): Preislogik, Rabatte, Eskalationsregeln, Staffeln, Mehrjahresoptionen.
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Muster-PO-Textbausteine, damit Finance schneller buchen kann.
Meilensteine, die du datierst
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„Security Package gesendet & bestätigt“
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„Legal Kickoff – Redline v1 ausgetauscht“
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„Procurement Onboarding gestartet – Portalzugang erhalten“
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„Commercials final – PO angefordert“
Sichtbar gemacht im CRM als Pflichtfelder mit Datum. Nicht „Ja/Nein“, sondern „Artefakt X verschickt am dd.mm.yyyy“. Das ist die operative Übersetzung von MEDDIC vs MEDDPIC in Pipeline-Realität.
So planst du Zeit realistisch – ohne Illusionen
Durchlaufzeiten in Konzernen sind träge – nicht aus Bosheit, sondern wegen Governance. Faustwerte, die sich im Enterprise-Kontext bewährt haben:
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InfoSec: 2–6 Wochen, abhängig von Cloud-Setup und Datenklassen.
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Legal: 2–8 Wochen, je nach Redline-Intensität und Verfügbarkeit.
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Procurement/Vendor-Setup: 1–3 Wochen, Portale + Abgleiche.
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PO-Erstellung: 3–10 Werktage, falls Budget bereits zugewiesen ist.
Dein Job ist nicht, diese Zeiten schönzureden, sondern sie früh einzukalkulieren und parallel zu starten, sobald das Buying Committee inhaltlich auf „Go“ tendiert. Genau darin liegt der Hebel MEDDIC vs MEDDPIC: gleiche Story, andere Taktung.
Eskalation ohne verbrannte Erde
Nicht jede Blockade braucht eine Eskalation. Aber wenn, dann begründet und geschäftsorientiert:
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Beziehe dich auf Metrics: „Mit jedem Woche Verzug verpuffen x € an Opex-Einsparungen.“
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Verweise auf Decision Criteria: „Security-Kriterien sind erfüllt; wir warten nur auf juristische Formulierungen.“
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Nutze den Economic Buyer zielgerichtet: Bitte nicht „können wir Druck machen“, sondern „wir benötigen 30 Minuten, um zwei strittige Klauseln final zu entscheiden“.
Eskalation ist sauber, wenn sie Entscheidungsreife signalisiert und klare Optionen anbietet. MEDDIC vs MEDDPIC liefert dir die Argumentation, die intern Bestand hat.
Konsequenzen für Pipeline-Hygiene und Deal-Slippage
Ohne Paper-Transparenz entsteht Schein-Pipeline: Deals, die „nur noch unterschrieben werden müssen“, aber keine Termine, keine Artefakte, keine Portalzugänge haben. Mit MEDDPIC setzt du harte Regeln:
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Stage-Exit-Kriterien enthalten Paper-Fortschritt (nicht nur Decision-Fortschritt).
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Forecast-Kategorien hängen an Evidenz (z. B. „Security bestätigt“, „Legal v2 ausgetauscht“, „PO angefordert“).
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Aging-Regeln markieren Deals, die zu lange ohne Paper-Bewegung bleiben.
Slippage wird so früh sichtbar. Und du erkennst Muster: Bestimmte Klauseln blocken immer wieder? Bestimmte Branchen verlangen zusätzliche Artefakte? Dann baust du vordefinierte Optionen: Haftungsvarianten, Datenresidenz-Layouts, Preismodelle mit Budgetlogik.
Fallbeispiel: 7-stelliger SaaS-Deal, Security-first Bank
Inhaltlich alles klar, EB überzeugt, Champion stark. Trotzdem droht Slippage. MEDDPIC greift:
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Security-Paket in Woche 1, Workshop mit InfoSec statt E-Mail-Pingpong.
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Redline-Sitzung mit Rechtsabteilung und EB, zwei strittige Klauseln mit Option A/B vorbereitet.
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Procurement parallel gestartet, Vendor-ID in Woche 2 vergeben.
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PO erstellt am Tag nach Vertragsfinale, Go-Live Terminkette steht.
Outcome: Unterschrift in 6 Wochen statt 12. MEDDIC vs MEDDPIC war nicht Theorie – es war Takt.
MEDDIC vs MEDDPIC – echte Unterschiede, sinnvolle Gemeinsamkeiten
Qualifikations-Tiefe, Governance und Vorhersagbarkeit
Im Kern adressieren MEDDIC vs MEDDPIC denselben Wunsch: Deals früher realistischer einschätzen. MEDDIC sorgt dafür, dass du echte Kaufbereitschaft erkennst – mit Zahlen, Entscheidungslogik und politischer Achse. MEDDPIC geht eine Ebene tiefer in die Governance: Es macht aus „Ja, wir wollen“ eine unternehmensfähige Entscheidung, die durch Security, Legal und Procurement prüfbar ist.
Der praktische Unterschied zeigt sich in Meetings: Mit MEDDIC diskutierst du Business-Impact und Entscheidungsreife. Mit MEDDPIC diskutierst du zusätzlich Unterschriftsreife: Welche Artefakte liegen vor, welche Freigaben sind terminiert, wie sieht die Sequenz bis zur PO aus? So steigt die Vorhersagbarkeit – nicht weil du optimistischer forecastest, sondern weil du weniger überraschen lässt.
Einfluss auf Stage-Exit-Kriterien und Forecast-Güte
Forecast-Qualität entsteht aus klaren Exit-Kriterien. MEDDIC vs MEDDPIC trennt saubere inhaltliche Reife von formaler Reife. Nutze diese Trennung für deine Stages:
1) Discovery → Qualifiziert
Exit mit MEDDIC: Baseline für Metrics fixiert, Pain belegt, Champion in Arbeit, Decision Criteria grob dokumentiert.
Was MEDDPIC ergänzt: Früher Check, ob Security/Legal grundsätzlich bearbeitbar sind (z. B. Cloud-Regionen, DPA-Pflichten). Kein Formalstart, aber Machbarkeit.
2) Qualifiziert → Evaluation/POC
Exit mit MEDDIC: Economic Buyer gesprochen, Decision Process mit Meilensteinen gelegt.
Ergänzung durch MEDDPIC: Paper Process identifiziert, erste Artefakte vorbereitet (Security-Kurzprofil, Zertifikatsliste), Termine mit InfoSec/Legal angefragt, nicht „irgendwann“.
3) Evaluation → Business Case
Exit mit MEDDIC: Test-/POC-Kriterien erfüllt, Value-Hypothese quantifiziert, Champion bestätigt.
Mit MEDDPIC: Security-Fragebogen versendet, DPA-Entwurf geteilt, Vendor-Onboarding im Portal gestartet. Forecast-Kategorie rückt erst hoch, wenn diese Schritte sichtbar laufen.
4) Business Case → Commit
Exit mit MEDDIC: EB bestätigt Business-Case, Entscheidungsmeeting terminiert.
Mit MEDDPIC: Redline-Zyklus v1/v2 terminiert, offene Klauseln mit Option A/B vorbereitet, Finance hat TCO-Memo. Commit ohne Paper-Bewegung ist verboten.
5) Commit → Closed Won
Exit mit MEDDIC: Entscheidung final.
Mit MEDDPIC: Rechtstext final, Security abgehakt, Vendor-ID vergeben, PO angefordert/erteilt – nicht „müsste bald kommen“.
Diese Kombination hebt die Forecast-Güte: MEDDIC vs MEDDPIC sorgt dafür, dass Best-Case/Commit nicht länger Stimmungslagen sind, sondern an Evidenz kleben (Termine, Artefakte, Portal-Status). Deine Pipeline wird kleiner, dafür echter.
Auswirkungen auf Sales Cycle, Win-Rate und ACV
Sales Cycle: MEDDIC verkürzt den Frühzyklus, weil du „freundliche“ Chancen aussortierst und Pain/EB schneller klärst. MEDDPIC verkürzt die Last-Mile, weil Security/Legal nicht plötzlich auftauchen, sondern planvoll ablaufen. Summiert ergibt MEDDIC vs MEDDPIC weniger Totzeiten, weniger Quartals-Slippage, mehr „Right-the-first-time“.
Win-Rate: MEDDIC erhöht die Win-Rate über Relevanz (Metrics, Pain, EB). MEDDPIC erhöht sie über Lieferfähigkeit: Wer die formalen Hürden souverän managt, gilt als risikoarm. In Enterprise-Ausschreibungen entscheidet diese Wahrnehmung häufig den letzten Meter.
ACV: Je höher die Governance-Sicherheit, desto eher erweitern Kunden Scope und Laufzeit. MEDDPIC schafft Vertrauen in Procurement und Legal, wodurch Mehrjahres- und Multi-Entity-Deals weniger Widerstand erzeugen. MEDDIC vs MEDDPIC wirkt damit wertsteigernd, nicht nur beschleunigend.
Wann die zusätzliche Komplexität von MEDDPIC lohnt
MEDDPIC ist kein Selbstzweck. Es lohnt sich überall dort, wo Gatekeeper Tempo und Risiko bestimmen:
- Regulierte Branchen (Banking, Pharma, Public Sector): Ohne sauberen Paper-Pfad kein Vertrag, egal wie stark die Metrics.
- Security-kritische Workloads (PII, Betriebsgeheimnisse, kritische Infrastruktur): InfoSec wird zum Taktgeber; MEDDPIC macht ihn planbar.
- Mehrländer-Rollouts und Konzernverbünde: DPA-Anhänge, Data-Residency, lokale Addenda – ohne Sequenzierung explodieren Zyklen.
- Ausschreibungs-getriebene Beschaffung: Portale, Fristen, formale Kriterien; Professionalität im Paper Process ist ein Wettbewerbsvorteil.
Wenn du dagegen reine Velocity-Motions im Mid-Market fährst, reicht oft MEDDIC – solange du Standard-Artefakte „auf Abruf“ hast. Steigt Ticket-Größe, Sicherheitslevel oder Zahl der Abteilungen, kippt die Kosten-Nutzen-Rechnung zugunsten von MEDDPIC. Genau diese Schwelle macht MEDDIC vs MEDDPIC zur Führungsentscheidung: Wieviel Governance braucht euer Go-to-Market, um verlässlich zu skalieren?
Praxis: So operationalisierst du die Unterschiede ohne Overhead
Der Schlüssel ist sichtbare Einfachheit. Drei Leitplanken genügen:
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Zwei Checklisten statt zehn: Eine für Decision (MEDDIC), eine für Paper (das zusätzliche „P“). Maximal je 8–10 Punkte, alle punkte datumsfähig („gesprochen am“, „gesendet am“, „terminiert am“).
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Definitionen, die jeder repitiert: Was bedeutet „EB engaged“, was gilt als „Security abgehakt“, was heißt „PO angefordert“? Einseitige Definition, überall gleich.
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Deal-Reviews mit Belegen: Kein „Ja/Nein“. Zeige Termine, E-Mails, Redlines, Portal-Screens. MEDDIC vs MEDDPIC wird so von der Theorie zur gemeinsamen Arbeitsoberfläche.
Fallbeispiel: Gleiche Chance, zwei Verläufe
Team A arbeitet nur mit MEDDIC: Starker Business-Case, EB-Zugang, POC top. Zwei Wochen vor Quartalsende fordert InfoSec einen Pentest-Report, Legal stolpert über Haftung, Procurement braucht die Vendor-ID. Ergebnis: Slippage um 6 Wochen.
Team B arbeitet mit MEDDIC vs MEDDPIC: Security-Paket in Woche 2, DPA-Entwurf früh diskutiert, Vendor-Portal parallel geöffnet, Redline-Workshop mit EB kalendert. Ergebnis: Closing Q-pünktlich, Rollout-Plan steht. Gleicher Fit, anderer Takt – das „P“ macht den Unterschied.
Was du sofort umstellst
- Commit-Definition erneuern: Commit nur, wenn Decision und Paper jeweils grün sind (Termine/Artefakte vorhanden).
- CRM-Felder verschlanken: Für jeden Buchstaben genau ein Pflichtfeld mit Datum/Quelle. Qualität vor Quantität.
- Paper-Owner benennen: Nicht „Sales kümmert sich“, sondern namentlicher Owner im Account-Team, der die Sequenz hält.
- Redline-Bibliothek bauen: Drei verhandlungsfähige Varianten für die Top-Klauseln (Haftung, Audit, IP). Entscheidung in 30 Minuten statt drei E-Mails.
Einsatzszenarien: Welches Framework passt zu deinem Go-to-Market?
Mid-Market-Motion (Velocity, 30–60k ACV)
Mid-Market liebt Tempo. Entscheider sind greifbar, Beschaffungswege kürzer, Security-Reviews leichter. Hier liefert MEDDIC vs MEDDPIC vor allem Klarheit, ohne den Prozess zu überladen. Du nutzt MEDDIC als Leitplanke für Relevanz: Metrics statt Feature-Talk, echter Pain statt „Interesse“, Economic Buyer statt „mutmaßlicher Sponsor“. Das zusätzliche „P“ aus MEDDPIC hältst du schlank – kein Bürokratismus, sondern Readiness: ein kompaktes Security-Paket, eine DPA-Schablone, eine nüchterne Order-Form.
Der Fehler im Mid-Market ist selten fehlende Qualität, sondern falsches Timing. Teams springen zu früh in Angebote und Demos, bevor Metrics, Decision Criteria und EB stehen. MEDDIC zieht die Handbremse, bis die Substanz stimmt; dann beschleunigst du. Das „P“ nutzt du taktisch: Sobald ein „Go“ erkennbar ist, schickst du vorbereitete Artefakte – nicht, um zu beeindrucken, sondern um Reibung zu vermeiden. So balancierst du MEDDIC vs MEDDPIC ohne Last.
Ein Beispiel: Ein 45k-ACV-Deal im Software-Scale-up. Discovery kristallisiert zwei Kennzahlen: manuelle Prüfschritte und Durchlaufzeit. Der EB bestätigt das Zielbild für Q4. Noch in derselben Woche geht ein einseitiges Security-Fact-Sheet raus, der Standard-DPA als Download-Link, die Order-Form mit klaren Zahlungszielen. Kein Theater, aber keine Überraschungen. Closing folgt aus Substanz + Friktionsfreiheit.
Enterprise-Motion (mehrstufige Freigaben, >200k ACV)
Ab 200k ACV kippt die Logik: Governance gewinnt Gewicht, Politik wird sichtbarer, Zyklen verlängern sich – nicht wegen mangelnder Überzeugung, sondern wegen Gatekeepern. Genau hier trennt MEDDIC vs MEDDPIC Theorie und Praxis. MEDDIC baut den Business-Case, orchestriert Champion und EB, prägt Decision Criteria; MEDDPIC macht die Unterschriftsreife planbar: Security-Fragebogen, Redlines, Vendor-Onboarding, PO-Timing.
Ohne das „P“ verwechselst du „Inhaltliche Entscheidung“ mit „Unternehmensfähiger Entscheidung“. Das Resultat sind Pseudo-Commits und Slippage. Mit MEDDPIC liegt ein Kalender auf dem Tisch: Wer liefert welches Artefakt, bis wann, mit welchem Eskalationspfad. So entsteht Vorhersagbarkeit – nicht, weil du optimistischer redest, sondern weil du weniger überrascht wirst.
Praktisch heißt das: Du startest Paper früh, sobald das Buying Committee Richtung „Ja“ tendiert. Du dokumentierst jede Bewegung datumscharf im CRM. Du bereitest verhandlungsfähige Optionen vor (z. B. Haftung A/B/C), statt in Mail-Pingpong zu versanden. Und du nutzt EB-Zeit nicht für Status, sondern für Entscheidungen bei strittigen Klauseln. MEDDIC vs MEDDPIC verschiebt damit den Deal vom „Warten auf Prüfung“ in einen geführten Prozess.
Regulatorische Branchen und Sicherheitsanforderungen
Banken, Versicherungen, Life Sciences, Energie, Public Sector: Hier wird der Paper Process zum dominanten Pfad. MEDDIC vs MEDDPIC ist kein Nice-to-have, sondern die Betriebsanleitung. MEDDIC sichert Relevanz und Sponsorship; MEDDPIC liefert die Nachweiskette: Zertifikate, Datenflüsse, TOMs, Subprozessoren, Notfallkonzepte, Audit-Rechte.
Ohne diese Kette fährt jeder Deal eine Ehrenrunde. Mit ihr verkürzt du die Zeit zwischen „Fachlich überzeugt“ und „rechtlich zulässig“. Du baust vor: Security-Dossier, DPA mit klaren Anhängen, Varianten für Datenresidenz. Du sprichst die Sprache der Gatekeeper: präzise, knapp, nachvollziehbar. Ergebnis: Weniger Rückfragen, weniger Pingpong, kürzere Schleifen. So wirkt MEDDIC vs MEDDPIC direkt auf Zykluszeit und Risikoprofil.
Fallminiatur: Kritische Infrastruktur, 380k ACV. Fachbereich ist an Bord, aber InfoSec verlangt Architektur- und Recovery-Nachweise. Statt reaktiv zu antworten, lieferst du in Woche 1 ein vollständiges Paket, terminierst einen gemeinsamen Workshop und bietest zwei technische Pfade an – dokumentiert, entscheidungsfähig. Der Unterschied ist nicht Rhetorik, sondern Lieferfähigkeit.
Team-Reife, Tooling und Change-Bereitschaft
Jedes Framework nützt nur so viel, wie es gelebt wird. In jungen Teams ohne straffes CRM killt Overhead die Akzeptanz. In reifen Enterprise-Organisationen schmerzt mangelnde Governance doppelt. MEDDIC vs MEDDPIC passt du an den Reifegrad an – nicht umgekehrt.
Im frühen Stadium setzt du auf klare Definitionen und minimale Felder: Für jeden Buchstaben ein Pflichtfeld mit Datum und Quelle. Deal-Reviews verlangen Belege statt Häkchen. Enablement liefert sofort verwertbare Assets: Discovery-Guides, Security-FAQ, Redline-Bibliothek. So gewinnt das Team Zeit – und Respekt für die Methode.
Mit wachsender Größe erweiterst du die Orchestrierung: Stage-Exit-Kriterien, die Decision und Paper voneinander trennen; Aging-Regeln, die Stillstand sichtbar machen; Eskalationspfade, die EB-Zeit respektvoll, aber zielgerichtet nutzen. Change gelingt, wenn das Framework Arbeit erleichtert: kürzere E-Mail-Ketten, weniger Überraschungen, bessere Forecasts. Dann wird MEDDIC vs MEDDPIC nicht gepredigt, sondern eingefordert – von Reps, die damit schneller zum Ziel kommen.
Umsetzung im Alltag: So verankerst du MEDDIC oder MEDDPIC im Team
Leitprinzipien für den Rollout
Einfache Regeln, harte Evidenz, klare Termine. So wird MEDDIC vs MEDDPIC Alltag statt Poster. Jede Aussage im Deal braucht eine Quelle (Dokument, Termin, E-Mail, Log) und ein Datum. Jede Stage hat eine Definition of Done, die Decision-Reife und Paper-Reife trennt. Keine Häkchen ohne Beleg.
CRM-Setup: Pflichtfelder, die Arbeit erleichtern
Der Maßstab ist „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Pro Buchstabe genau ein Pflichtfeld plus Datum/Quelle. Beispielhafte Struktur (anpassen an euer CRM):
Discovery (Eintritt)
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Metrics: Zielmetrik + Baseline (Textfeld) und „validiert am“ (Datum).
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Pain: Konkrete Konsequenz des Nicht-Handelns (Textfeld).
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Decision Criteria: vorläufige Musskriterien (Textfeld).
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Nächster Termin: „Executive-fähiges Zielbild besprechen“ (Datum).
Qualifiziert (Exit Discovery)
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Economic Buyer: Name/Rolle + „direktes Gespräch am“ (Datum).
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Champion: Name/Rolle + „Motivation“ (Textfeld).
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Decision Process: nächstes Gate + „terminiert am“ (Datum).
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Paper Process (Frühcheck): betroffene Abteilungen identifiziert (Mehrfachauswahl) + „Machbarkeit geprüft am“ (Datum).
Evaluation/POC
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Metrics: Erfolgskriterien des POC (Textfeld) + „Messmethode“ (Textfeld).
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Decision Criteria: finalisiert und schriftlich bestätigt (Checkbox + Beleg-URL/Anhang).
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Paper Process: Security-Fact-Sheet versendet (Datum), DPA-Entwurf geteilt (Datum), Vendor-Onboarding angefragt (Datum).
Business Case
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EB: Business-Case besprochen (Datum) + zugesagte Zielmetrik (Textfeld).
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Commercials: TCO-Memo abgelegt (Anhang) + „Finance eingebunden am“ (Datum).
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Paper Process: Security-Fragebogen eingereicht (Datum), Legal Redline v1 Austausch (Datum), Portalzugang erhalten (Ja/Nein + Datum).
Commit
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Decision: Executive-Review terminiert (Datum) + „Go“ dokumentiert (Anhang/Notiz).
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Paper Process: Redline v2 terminiert (Datum), offene Klauseln mit Option A/B/C beschrieben (Textfeld), PO angefordert (Datum).
Closed Won
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Paper Process: „Security abgehakt“ (Datum), „Legal final“ (Datum), „Vendor-ID“ (Textfeld), „PO erteilt“ (Datum).
Feldlogiken & Validierungen, die Slippage verhindern
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Stage ≥ Evaluation nur wenn „EB-Gespräch am“ gesetzt ist.
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„Commit“ nur, wenn mindestens zwei Paper-Events innerhalb der letzten 14 Tage bewegt wurden (z. B. Security bestätigt / Redline getauscht / Portalzugang erhalten).
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Auto-Aging: Wenn 14 Tage keine Paper-Bewegung, Deal fällt automatisch von Commit auf Best Case.
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Pflicht-Belege: „EB engaged“ erfordert Kalendereinladung oder Gesprächsnotiz; „Criteria final“ erfordert Datei/Link.
Deal-Reviews: Vom Abhaken zum Entscheiden
Wöchentlich 30–45 Minuten pro Top-Deal. Struktur:
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MEDDIC (5–7 Min): Welcher neue Beleg hat Metrics/Pain/EB/Criteria/Process/Champion gestärkt?
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Paper (5–7 Min): Welche Artefakte sind raus, was ist terminiert, welche Gatekeeper sind blockierend?
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Risiko & Nächster Schritt (5 Min): Ein größtes Risiko, eine härteste Aktion mit Datum/Owner.
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Entscheidung (2 Min): Stage/FCC (Forecast-Kategorie) bleibt, steigt oder fällt – begründet durch Evidenz.
Coachingsätze, die wirken:
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„Zeig mir das Dokument/den Termin, auf den du dich beziehst.“
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„Welches Datum klebt am nächsten Gate?“
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„Welche Option B bringst du in die nächste Redline-Sitzung mit?“
Enablement-Assets: Das minimale, schlagkräftige Set
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Discovery-Guide entlang MEDDIC vs MEDDPIC mit Beispieldialogen und Formulierungen, die Zahlen, Zeit und Verantwortung koppeln.
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Security-Dossier (Kurzprofil, Zertifikate, Architektur, Subprozessoren, FAQ).
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Legal-Toolkit (MSA/Order-Form, DPA mit TOM-Anhang, Redline-Snippets für Haftung/Audit/IP).
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TCO-Memo-Vorlage (eine Seite, kaufmännisch lesbar).
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Executive-One-Pager (Business-Impact, Risiko, Zeitplan, „Go/Nogo-Fragen“).
Ziel ist Reibungsreduktion: weniger E-Mail-Pingpong, schnellere Prüfungen, klare Entscheidungen.
Qualifikations-Score & Risiko-Heatmap
Nutze eine einfache Skala 0–2 pro Buchstabe (0 = unbekannt, 1 = plausibel, 2 = belegt). Summe ergibt 0–14 für MEDDIC, plus 0–2 für das „P“. Visualisiere drei Farben:
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0–6 rot (Hypothese), 7–11 gelb (teilweise belegt), 12–16 grün (evidenzbasiert).
Die Heatmap gehört in jedes QBR: Wo häufen sich rote Felder? Oft ist es „EB“ und „P“.
Pipeline-Hygiene: Regeln, die Konsequenz schaffen
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Aging-Grenzen pro Stage (z. B. Evaluation 45 Tage, Business Case 30 Tage, Commit 21 Tage). Danach Pflicht-Review durch Management.
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Kill-Kriterien: Kein EB-Kontakt binnen 21 Tagen nach Qualifikation → Downgrade oder Close Lost „No Access to EB“.
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Doppeltes Tracking vermeiden: Eine Quelle, ein Feld. Notizen sind kein Ersatz für Pflichtfelder.
Forecasting mit Evidenz: Von Gefühl zu Terminen
Definiere Forecast-Kategorien über MEDDIC vs MEDDPIC:
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Pipeline: MEDDIC < 7 oder „P“ ungeklärt.
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Best Case: MEDDIC ≥ 9, Paper-Termine angefragt.
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Most Likely: MEDDIC ≥ 11, Security bestätigt, Redline-Zyklus aktiv, Finance im Boot.
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Commit: MEDDIC ≥ 12, Executive-Review terminiert, Redline v2/v3 in Arbeit, PO angefordert, Go-Live grob fixiert.
Jede Kategorie braucht ein Datum (voraussichtliche Unterschrift) und eine Begründung (letzte drei Paper-Events).
Operating Rhythm: Wer macht was, wann?
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Montag: Pipeline-Triage (15 Min pro AE) – nur rote Risiken und nächste harte Aktion.
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Mittwoch: Paper-Stand-up mit Legal/InfoSec/RevOps (20 Min) – Blocker, nächste Artefakte, Eskalationen.
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Freitag: Forecast-Call (30–45 Min) – nur Deals ≥ Best Case, Evidenzprüfung.
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Monatlich: QBR – Heatmap, Zykluszeiten, Slippage-Analyse, Playbook-Updates.
Rollen klarziehen:
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AE führt Decision und koordiniert Paper.
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SE/Solution verantwortet Security-Artefakte.
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Legal moderiert Redline-Sitzungen, nicht nur Dokumente.
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RevOps pflegt Felder/Regeln, erstellt Heatmaps und Aging-Reports.
Definition of Done pro Stage (kompakt, prüfbar)
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Discovery → Qualifiziert: Pain quantifiziert, Baseline dokumentiert, EB identifiziert, nächstes Gate terminiert.
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Qualifiziert → Evaluation: EB gesprochen, Criteria schriftlich, POC-Plan mit Messpunkten.
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Evaluation → Business Case: POC-Ergebnisse belegt, Value-Hypothese in €, Paper-Termine stehen, Security-Paket raus.
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Business Case → Commit: EB bejaht Business-Case, Redline-Zyklus aktiv, Finance bestätigt TCO, Vendor-Setup läuft, PO angefordert.
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Commit → Won: Legal final, Security ok, PO erteilt, Starttermin fix.
Change Management: Akzeptanz statt Predigt
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Pilot zuerst: Drei Reps, sechs Deals, 60 Tage. Metriken vorher/nachher (Zyklus, Slippage, Forecast-Abweichung).
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Schmerz rausnehmen: Felder einmal sauber, dann Autovervollständigung und Vorlagen.
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Incentives: Datenqualität als kleiner Teil der Variablen, aber sichtbar im QBR.
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Transparenz: Zeig, wie MEDDIC vs MEDDPIC E-Mail-Ketten und Wartezeiten reduziert – dann will es jeder.
Anti-Patterns und schnelle Korrekturen
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Checklisten-Theater: Viele Felder, wenig Substanz. Lösung: Nur datumsfähige Felder behalten, Rest löschen.
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Commit ohne Paper: „Gefühlt safe“. Lösung: Commit an zwei Paper-Belege koppeln.
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Legal-Pingpong: Wochenlang PDFs tauschen. Lösung: 30-Min-Redline-Sessions mit Entscheider und zwei Optionen.
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Security zuletzt: „Wir sind doch fast durch“. Lösung: Security-Kickoff starten, sobald POC-Kriterien erfüllt sind.
Messen, steuern, verbessern: KPIs und Reporting, die zählen
Leading vs. Lagging Indicators entlang MEDDIC vs MEDDPIC
Führung braucht Signale, die früh zeigen, ob ein Quartal trägt. Deshalb trennst du Leading von Lagging und verknüpfst sie direkt mit MEDDIC vs MEDDPIC.
Leading Indicators prüfen die Arbeitsqualität: Wurden die richtigen Gespräche geführt, die richtigen Artefakte verschickt, die richtigen Termine fixiert? Beispiele: Anteil qualifizierter Opportunities mit dokumentierter Baseline für Metrics in den ersten 14 Tagen; Quote der Deals, in denen der Economic Buyer innerhalb von 21 Tagen tatsächlich gesprochen wurde; Anteil der aktiven Chancen, bei denen ein Security-Paket vor Ende der Evaluation verschickt und bestätigt wurde; Paper-Milestones mit Kalendereintrag (Legal-Kickoff, Redline v1, Vendor-Portal-Start).
Lagging Indicators messen das Ergebnis: Win-Rate, ACV, Zykluszeit, Slippage, Forecast-Genauigkeit, Time-to-Cash. Der Dreh ist das Zusammenspiel. Wenn Leading sauber läuft, folgt das Lagging — und du kannst Abweichungen früh erklären, statt sie spät entschuldigen. Genau hier hilft MEDDIC vs MEDDPIC: Decision-Reife und Unterschriftsreife werden getrennt erfasst und gemeinsam gesteuert.
Qualifikations-Score, Stage-Conversion und Risiko-Heatmap
Du brauchst ein Rating, das jeder versteht und kein Theater erzeugt. Der einfachste Weg ist ein 0–2-Score pro Buchstabe plus „P“: 0 = unbekannt, 1 = plausibel, 2 = belegt. Die Summe (0–16) steuert Coaching und Forecast.
Der Score lebt von Belegen. „EB = 2“ bedeutet: Es gab ein direktes Gespräch mit Budget- und Zielbezug, Datum im CRM, Notiz oder Deck vorhanden. „P = 2“ bedeutet: Security bestätigt, Legal im Redline-Zyklus, Vendor-Portal offen, PO angefordert oder datiert.
Die Risiko-Heatmap verdichtet das auf Portfolioebene. Du siehst auf einen Blick, wo Chancen scheitern: häufig „EB“ und „P“. Wenn die Heatmap regelmäßig rot bei „Metrics“ ist, fehlt ein Discovery-Standard. Wenn sie rot bei „Paper“ ist, fehlt ein Playbook für Security/Legal/Procurement. So übersetzt MEDDIC vs MEDDPIC Analyse in Arbeit: ein fehlender Beleg erzeugt eine nächste Aktion, kein neues Meeting.
Stage-Conversion: Von Bewegung zu Bedeutung
Conversion-Raten sind nur dann nützlich, wenn Exit-Kriterien hart sind. Trenne konsequent Decision-Exits von Paper-Exits. Beispiel: Von Evaluation nach Business Case wechselst du erst, wenn POC-Kriterien messbar erreicht sind und die ersten Paper-Termine stehen. Dadurch wird „Bewegung“ zu „Bedeutung“.
Miss nicht nur Conversion, sondern Zeit bis Conversion. Entscheidender Wert sind Perzentile, nicht Mittelwerte. Wenn das 75. Perzentil „Evaluation → Business Case“ über 45 Tage steigt, brauchst du Enablement bei POC-Design oder ein Security-Dossier, das Fragen im Vorfeld klärt. MEDDIC vs MEDDPIC zeigt dir, ob es ein inhaltliches oder formales Problem ist.
Forecast-Methodik: Von Bauchgefühl zu Evidenz
Ein belastbarer Forecast steht auf drei Pfeilern: Kategorie-Definition, Evidenzpflicht, Kalendersicht.
Kategorien sind operativ definiert: Pipeline, Best Case, Most Likely, Commit. Der Sprung in eine höhere Kategorie ist an Ereignisse gebunden, nicht an Hoffnung. Beispiel: Most Likely erfordert MEDDIC ≥ 11 und aktiven Paper-Fortschritt in den letzten zwei Wochen. Commit erfordert ein Executive-Review mit Datum, einen aktiven Redline-Zyklus und eine angeforderte PO.
Kalendersicht heißt: Jeder Commit hat einen Unterschriftstermin und einen nächsten Paper-Termin. Ohne Termine kein Commit. So lassen sich Abweichungen erklären: rutscht ein Deal, liegt es fast immer an einem fehlenden Gate im Paper Process. MEDDIC vs MEDDPIC macht diese Ursache sichtbar.
Kalibrierung passiert über drei Kennzahlen: Commit-Accuracy (Anteil der zu Monatsbeginn als Commit geführten Chancen, die im Monat schließen), Forecast-Bias (systematische Über-/Unterschätzung in €), Brier-Score-ähnliche Trefferquote pro Kategorie (z. B. schließt „Most Likely“ mit 60–70 % Wahrscheinlichkeit). Wenn Commit-Accuracy unter 80 % fällt, prüfst du die Paper-Definitionen, nicht die Rhetorik im Forecast-Call.
Operative KPI-Architektur: Wenige Kennzahlen, viel Wirkung
Baue eine kurze Liste, die Entscheidungen ermöglicht.
Pipeline Coverage pro Quartal (Zielumsatz zu Beginn × 3–4 als Daumenregel, je nach Win-Rate). Aber: Nur Deals ≥ Best Case zählen.
Cycle Time in Kalendertagen, ausgewiesen je Stage-Übergang; prüfe das 75. und 90. Perzentil.
Slippage-Rate: Anteil der als Most Likely/Commit geführten Deals, die den Zielmonat verfehlen; differenziert nach „Decision-Slip“ vs. „Paper-Slip“.
Paper Velocity: mittlere Tage zwischen „Security-Paket gesendet“ und „bestätigt“, zwischen „Redline v1“ und „v2“, zwischen „Commercials final“ und „PO erteilt“.
EB-Throughput: Anteil der qualifizierten Chancen, in denen innerhalb von 21 Tagen ein EB-Gespräch stattfand.
Champion-Qualität: Anteil der Deals mit dokumentierter Motivation und Macht des Champions (kein Fanstatus).
Value-Hypothese-Quote: Anteil der Chancen, die vor POC-Start eine quantifizierte Hypothese mit Baseline haben.
Mit dieser kleinen Architektur steuerst du MEDDIC vs MEDDPIC ohne Dashboard-Überwuchs.
Reporting-Rhythmus: Das Minimum, das trägt
Wöchentliche Triage: 15 Minuten pro AE. Nur drei Fragen: Was hat sich bei EB/Champion bewegt? Welche Paper-Gates sind datiert? Was ist die härteste nächste Aktion?
Mittwochs-Stand-up mit Legal/InfoSec/RevOps: 20 Minuten. Welche Artefakte fehlen? Wo braucht es einen Redline-Termin? Welche Portale blockieren?
Freitags-Forecast: 30–45 Minuten, nur Deals ≥ Best Case. Jede Aussage mit Beleg. Jede Kategorie mit Datum.
QBR: Einmal pro Quartal. Heatmap-Trends, Perzentile der Zykluszeiten, Slippage-Muster, Top-3-Klauseln in Redlines, die Zeit fressen. Ergebnis ist ein konkretes Playbook-Update, kein Foliensatz.
Continuous Improvement: Feedback-Loops & A/B-Tests im Sales-Prozess
Verbesserung entsteht, wenn du Veränderungen testest, nicht nur beschließt. Wähle ein Bottleneck, formuliere eine Maßnahme, definiere einen Messwert, setze einen Zeitraum.
Beispiel 1: Security früher starten. Maßnahme: Security-Paket wird spätestens eine Woche nach POC-Start verschickt. Erwartung: Paper Velocity „Security“ sinkt um 30 %.
Beispiel 2: Redlines synchron statt asynchron. Maßnahme: Jede zweite Redline-Runde als 30-Minuten-Call mit Entscheider und Option A/B/C. Erwartung: Zeit „v1→final“ sinkt um 40 %.
Beispiel 3: EB-Zugang diszipliniert forcieren. Maßnahme: Ohne EB-Termin innerhalb 21 Tagen nach Qualifikation kein Stage-Aufstieg. Erwartung: Commit-Accuracy steigt um 10–15 %, Slippage fällt.
Wichtig ist, dass du Effekte quantifizierst und in den Rhythmus zurückspielst. So wird MEDDIC vs MEDDPIC jedes Quartal ein Stück schärfer.
Entscheidungslogik für Eskalationen
Eskalationen sind teuer. Sie brauchen eine geschäftliche Begründung und ein Zeitfenster. Nutze Metrics („jede Woche Verzögerung kostet xyz“), verweise auf erfüllte Decision Criteria und bitte um ein einziges Entscheider-Gespräch mit klaren Optionen. Wenn Eskalationen regelmäßig nötig sind, zeigt dir das KPI-Set, wo dein Playbook Lücken hat: häufig bei Haftung, Datenresidenz oder Zahlungszielen. Die Korrektur gehört ins Enablement, nicht nur in den Einzelfall.
Rollout-Fahrplan: In 90 Tagen vom Konzept zur Wirkung
Phase 1 (0–30 Tage): Diagnose, Design, Pilot
Ziel: Klarheit, die man anfassen kann. Definitionsschärfe, minimale Felder, ein handhabbarer Pilot. MEDDIC vs MEDDPIC wird von Beginn an zweigleisig gedacht: Entscheidungsreife und Unterschriftsreife.
Diagnose & Zielbild
Starte mit einer halbtägigen Bestandsaufnahme: aktuelle Stages, Exit-Kriterien, typische Blocker, Slippage-Muster. Ziehe drei echte Enterprise-Deals heran: einer gewonnen, einer verloren, einer gerutscht. Leite daraus das Zielbild ab: Welche Belege sollen künftig pro Stage vorliegen? Welche Paper-Gates fehlen regelmäßig? So wird MEDDIC vs MEDDPIC nicht „eingeführt“, sondern an realen Lücken gebaut.
Definitionen & Minimal-CRM
Definiere jeden Buchstaben mit einem Satz plus Beleganforderung. Beispiel: „EB = persönliches Gespräch zu Budget/Zielen, datiert, Notiz im CRM.“ Lege je Buchstabe ein Pflichtfeld fest und eine Datumslogik. Trenne sauber: Decision-Felder (Metrics, EB, Criteria, Process, Pain, Champion) und Paper-Felder (Security gesendet/bestätigt, Legal Redline v1/v2, Vendor-Portal, PO angefordert). Weniger ist mehr – aber jedes Feld muss arbeiten.
Enablement-Basics
Bau das kleinste wirksame Set:
– Discovery-Guide entlang MEDDIC vs MEDDPIC mit fünf Kernfragen pro Buchstabe.
– Security-Dossier (Kurzprofil, Zertifikate, Datenfluss, FAQ).
– Legal-Toolkit (MSA/Order-Form, DPA mit TOM, Redline-Snippets für Haftung/Audit/IP).
– TCO-One-Pager für Finance.
Diese Artefakte sind dein Beschleuniger im Spätzyklus; sie gehören in Woche 1 auf den Tisch.
Pilot wählen & Rollen klären
Nimm drei bis fünf laufende Enterprise-Chancen mit echter Abschlusschance im Quartal+1. Benenne einen Paper-Owner je Deal (AE oder spezialisierte Rolle), der die Kaskade hält. Lege den wöchentlichen Rhythmus fest: Montag Pipeline-Triage, Mittwoch Paper-Stand-up mit Legal/InfoSec, Freitag Forecast.
Checkpoints
Tag 10: Definitionen final.
Tag 20: CRM-Felder live im Test, erste Deals erfasst.
Tag 30: Pilot läuft, erste Paper-Gates terminiert.
Phase 2 (31–60 Tage): Enablement, CRM-Go-Live, Coaching
Ziel: Vom Poster in die Tagesarbeit. MEDDIC vs MEDDPIC wird Routine: Belege statt Behauptungen, Termine statt Vermutungen.
Go-Live & Working Agreements
Stelle die neuen Stages und Exit-Kriterien live. Vereinbare einfache Regeln: Kein Stage-Aufstieg ohne EB-Gespräch; kein Commit ohne zwei nachweisbare Paper-Aktionen in den letzten 14 Tagen. Mache sichtbar, dass Regeln Zeit sparen: weniger Rückfragen, weniger Pingpong.
Coaching am echten Deal
Führe Deal-Reviews in zwei Blöcken:
– MEDDIC: Welche neue Evidenz stützt Metrics/Pain/EB/Criteria/Process/Champion?
– Paper: Welche Artefakte sind raus, welche Termine stehen, welches Gate blockiert?
Am Ende eine harte nächste Aktion mit Datum und Owner. So lernt das Team, MEDDIC vs MEDDPIC nicht abzuhaken, sondern zu führen.
Paper-Beschleuniger
Etabliere Synchronschleifen statt E-Mail-Marathons: 30-Minuten-Redline-Calls mit Entscheider, Optionen A/B/C vorbereitet. Security-Workshops statt Fragebogen-Pingpong. Vendor-Portal früher öffnen, nicht „wenn alles fertig ist“. Diese Mechanik halbiert in vielen Organisationen die Last-Mile.
Messung & Feedback
Führe drei Frühindikatoren ein: EB-Throughput (EB-Gespräch ≤ 21 Tage), Security-Leadtime (gesendet→bestätigt), Redline-Takt (v1→v2). Zeige die Werte wöchentlich. Wenn ein Wert kippt, passe das Playbook sofort an – kleine Schrauben, große Wirkung.
Checkpoints
Tag 45: Erste Quick Wins (verkürzte Paper-Leadtimes) sichtbar.
Tag 60: Commit-Definition greift, Slippage nimmt ab.
Phase 3 (61–90 Tage): Skalierung, Review, harte Metriken
Ziel: Vom Pilot zum Betrieb. MEDDIC vs MEDDPIC wird Organisationsstandard – in Onboarding, Forecast, QBR.
Skalieren ohne Ballast
Rolle Definitionen, Felder und Rhythmus auf alle AEs mit Enterprise-Verantwortung aus. Bewahre die Schlankheit: ein Feld pro Buchstabe, datumsfähig, belegpflichtig. Ergänzungen nur, wenn sie nachweislich Zykluszeit oder Forecast-Genauigkeit verbessern.
Governance & SLAs
Vereinbare SLAs mit Legal/InfoSec für Standardfälle (Antwort in x Werktagen, gemeinsame Redline-Session ab v2). Halte eine kleine Klauselbibliothek bereit (Haftung 3 Varianten, Datenresidenz 2 Varianten, Audit 2 Varianten). Das erspart Grundsatzdebatten und macht Entscheidungen in 30 Minuten möglich.
Onboarding & Enablement
Bette MEDDIC vs MEDDPIC ins Ramp-up neuer Reps ein: Shadow-Reviews, Checklisten, Beispieldeals mit echten Belegen. Mache die Security/Legal-Assets leicht auffindbar. Gute Teams brechen nicht am Methodik-Wissen, sondern an fehlender Auffindbarkeit.
QBR & Playbook-Update
Führe die Risiko-Heatmap ein: 0–2-Score je Buchstabe plus „P“. Zeige Trends über drei Monate: Wo häufen sich rote Felder? Typischerweise EB und Paper. Entscheide im QBR genau eine Prozessänderung für das nächste Quartal, nicht zehn. So bleibt das System lebendig und leicht.
Checkpoints
Tag 75: Erste Skalierungswelle abgeschlossen.
Tag 90: QBR mit Cycle-Time-Perzentilen, Slippage-Analyse Decision vs. Paper, Commit-Accuracy ≥ 80 % als Zielmarke.
Nachhaltigkeit: Ownership, Audits, Incentives
Ownership
Jedem Enterprise-Deal ist ein Paper-Owner zugeordnet. RevOps owns Felder und Regeln. Sales Leadership owns Definitionen und Exit-Kriterien. Niemand „allgemein“.
Audits light
Monatlich zehn Stichproben: Stimmen Belege zu EB/Criteria/Process? Sind Paper-Daten datiert und plausibel? Nicht als Kontrolle, sondern als Lernschleife. Falsche Felder fliegen raus, nützliche bleiben.
Incentives
Ein kleiner Prozentpunkt der Variablen hängt an Prozessqualität: Commit-Accuracy, Datenvollständigkeit in den Stages, pünktliche Paper-Termine. Kein Selbstzweck, sondern Schutz vor Schein-Pipeline.
Risiken & Gegenmaßnahmen
Tool-Überladung
Zu viele Felder ersticken Akzeptanz. Halte dich an die Ein-Feld-Logik pro Buchstabe und streiche alles, was keine Entscheidung beschleunigt.
Schein-Commit
„Gefühlt safe“ ohne Paper-Bewegung. Kontere mit der Regel: Commit braucht zwei Paper-Belege in 14 Tagen und einen datierten Executive-Termin. Keine Ausnahmen.
Legal-Pingpong
Wochenlange PDF-Schleifen. Ersetze sie durch feste Redline-Calls mit Entscheider und vorbereiteten Optionen.
Security-Blackbox
Fragebögen spät, Antworten zäh. Entschärfe mit einem Security-Kickoff direkt nach POC-Erfolg und einem standardisierten Dossier.
Champion ohne Macht
Fan statt Antreiber. Validiere Motivation und Zugang zum EB explizit. Ohne das bleibt der Score auf 1, nicht 2.
Operating Model: So sieht der Takt nach 90 Tagen aus
Montag: Pipeline-Triage pro AE, nur rote Risiken und die härteste nächste Aktion.
Mittwoch: Paper-Stand-up mit Legal/InfoSec/RevOps, drei Entscheidungen, drei Termine, kein Reporting-Monolog.
Freitag: Forecast-Call, nur Deals ≥ Best Case, jede Aussage mit Beleg und Datum.
Quartalsweise: QBR mit Heatmap, Cycle-Time-Perzentilen, Slippage-Muster; genau eine Playbook-Änderung beschließen und live schalten.
First-Deal-Blueprint: Der schnelle Proof
Wähle einen Enterprise-Deal mit hoher Passung und klarer Dringlichkeit. Ziehe MEDDIC vs MEDDPIC streng durch: frühe EB-Validierung, POC-Kriterien schriftlich, Security-Dossier Woche 1, Redline-Workshop Woche 2, Vendor-Portal Woche 2, PO-Entwurf Woche 4. Dokumentiere Zykluszeit und Slippage gegenüber ähnlichen Vorjahresdeals. Dieser Beweis senkt jede interne Skepsis – nichts überzeugt mehr als ein schneller, sauberer Abschluss.
Interne Kommunikation: Das Narrativ, das zieht
Kein Methoden-Vokabular, sondern Nutzen: „Weniger Überraschungen, saubere Abschlüsse, planbarer Cash“. Erzähle die Story in drei Sätzen: MEDDIC sorgt für Relevanz, MEDDPIC für Unterschriftsfähigkeit, zusammen gibt es Forecast-Frieden. Teile zwei Mini-Cases aus dem Pilot, mit Datum und Effekt. Danach will niemand zurück.
Fazit
MEDDIC vs MEDDPIC ist keine akademische Debatte, sondern eine Führungsentscheidung: Willst du Deals an Belegen und Terminen führen – oder an Annahmen? MEDDIC liefert die Entscheidungsreife: Metrics, Pain, Economic Buyer, Kriterien, Prozess, Champion. MEDDPIC liefert die Unterschriftsreife: der formale Pfad durch Security, Legal, Procurement, Finance. Zusammen entsteht Vorhersagbarkeit – nicht, weil du optimistischer forecastest, sondern weil du weniger überrascht wirst.
In Enterprise-Deals entscheidet das „P“ über Zykluszeit, Slippage und Cash. Wer den Paper Process früh sichtbar macht, reduziert tote Zeit, verhindert späte Eskalationen und baut Vertrauen bei Gatekeepern auf. Das Ergebnis ist messbar: weniger Quartalsrutschen, höhere Commit-Accuracy, saubere Rollouts.
Der Hebel liegt im Operativen: ein Pflichtfeld je Buchstabe, datumsfähige Belege, klare Stage-Exit-Kriterien, ein fester Wochenrhythmus. Deal-Reviews prüfen Evidenz statt Meinungen. Redlines laufen in kurzen Sitzungen mit Optionen. Security startet, wenn der Business-Case trägt – nicht am Monatsende.
Wenn du MEDDIC vs MEDDPIC so übersetzt, wirst du kleiner forecasten und mehr treffen. Deine Pipeline wird schlanker, dafür echt. Dein Team spricht die gleiche Sprache. Und deine Führung bekommt das, was sie braucht: Verlässlichkeit.
Nächste Schritte (kurz): Definitionen schärfen und ins CRM gießen; Security- und Legal-Assets vorbereiten; Stage-Exits mit Paper-Meilensteinen koppeln; wöchentlicher Takt für Decision- und Paper-Reviews; nach 90 Tagen QBR mit Heatmap, Perzentilen und genau einem Playbook-Update.
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