Manager oder Leader, wer ist in der Krise gefragt?


Ich möchte die Frage gleich zu Beginn beantworten und im Nachgang meine Antwort begründen.

 

Manager sind Verwalter, Leader Visionäre, darum benötigen wir jetzt Leader!

Als "Erfinder" des Begriffs “Leadership” gilt vielen Harvard-Professor John P. Kotter. Den Unterschied zwischen Managern und wahren Führern (Leadern) erläuterte John P.Kotter so: “Manager sind Verwalter, Leader Visionäre. Management stehe eher für das perfekte Organisieren der Abläufe, planen und kontrollieren. Leadership bedeute dagegen, die Geführten mit Visionen zu inspirieren und zu motivieren. Leadership schaffe Kreativität, Innovation, Sinnerfüllung und Wandel.”
Während die Covid-19-Pandemie die Wirtschaft erschüttert und unsere Lebens-, Arbeits- und Geschäftsabläufe stört, bemühen sich die Staats- und Regierungschefs, die unmittelbaren Folgen zu bewältigen. Aber wie die Geschichte beweist, ist es auch notwendig, sich auf die nächsten Schritte vorzubereiten.
Visionäre sind besonders wichtig in einer Krise, die so global und systematisch ist wie diese. Veränderungen, mit denen wir in einer normalen Umgebung möglicherweise ein oder zwei Jahre zu rechnen hatten, können sich innerhalb weniger Wochen oder Monate entfalten. Trendlinien für Telearbeit, Telemedizin, Online-Shopping und für den Konsum digitaler Medien sind plötzlich viel steiler. Globale Lieferketten sind gebrochen. Die Bereitstellung von Gesundheitsleistungen wird sich in einer Weise ändern, die die Einführung von Obamacare im letzten Jahrzehnt trivial erscheinen lässt. Die Art wie wir arbeiten werden, wird sich maßgeblich verändern. Das Geschäftsumfeld, in dem wir landen, wenn die Pandemie zu Ende geht, in einem oder vielleicht zwei Jahren, wird sich stark von dem vor Beginn der Krise unterscheiden.
Leader bereiten sich jetzt darauf vor, um für die Zukunft die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Leader entwickeln eine langfristige Vorstellung davon, was sich in ein oder zwei Jahren verändern wird. Leader definieren einen Nordstern, der ihr kurz- und mittelfristiges Denken fokussiert und mit gestaltet. Leader investieren in den etwa 10 bis 20 Prozent ihrer Zeit darin, herauszufinden bzw. sich vorzustellen, wo sich unsere Organisation befinden soll, wenn die Krise vorüber ist. Es mag jetzt schwer vorstellbar sein, aber die Keime der nächsten großen Wachstumsindustrien wurzeln jetzt.
Manager hingegen neigen eher dazu, die Verantwortung für diese Art des Denkens an andere zu delegieren, während sich der Leader - ganz gleich ob in der Funktion des CEO, des CFO, des CSO sich diesem wichtigen Thema selbst stellt.
Der Leader entwickelt eine Strategie, die die Zeit nach der Krise bedient. Der Leader fragt sich, was sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für seine Kunden, für seine Märkte und für sein Betriebsumfeld ändern wird und was nicht. Leader konzentrieren sich darauf, was Ihre Kunden nach der Krise benötigen. Leader fragen sich, wie belastbar das eigene Kerngeschäft angesichts dieser Änderungen sein wird. Leader berücksichtigen sowohl Risiken als auch Chancen und ermitteln Elemente des eigenen Portfolios, das möglicherweise nicht mehr sinnvoll sind und verkauft oder herunter gefahren werden sollte. Gleichzeitig fokussiert sich der Leader auf die Möglichkeiten zur Beschleunigung neuer Wachstumschancen.

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